Veröffentlicht in Psalm

Die dann zum HERRN riefen

Psalm 107,1-16 (6)

„die dann zum HERRN riefen in ihrer Not und er errettete sie aus ihren Ängsten“

Das fünfte Buch des Psalters beginnt mit diesem Danklied der Erlösten. Womöglich stammt es aus der gleichen Feder wie Psalm 106. Beide dürften nach der babylonischen Gefangenschaft entstanden sein. Der Psalmist beschreibt diverse Nöte, aus denen Menschen sich betend zu Gott wenden. Sie beten laut rufend, schreiend. Und sie erfahren Gottes Hilfe aus der Not. Der Psalmist betont, dass sie Gott für seine Güte und für die erfahrene wunderbare Hilfe Gottes danken sollen. In den Versen 4-9 geht es um Menschen, die in der Wüste umherirren, hungrig und durstig sind. Vielleicht war die Wüstenwanderung des Volkes Israel gemeint, vielleicht das babylonische Exil. Wir können es auch verstehen als Beschreibung von Menschen, die keinen Sinn des Lebens haben, ohne Orientierung („Stadt“) leben. Wenn sie zu Gott rufen, wird er den Hunger und Durst ihrer Seelen stillen. In den Versen 10-16 geht es um Menschen in Gefangenschaft, in Ketten. Vielleicht sind damit Sklaverei oder Unterdrückung gemeint. Wir können es auch verstehen als Ketten der Sünde, insb. sündhafter Gewohnheit. Sünde mag kurzfristig „süß“ sein. Doch ihre Folgen sind dramatisch. Wenn ein Mensch aber aus der Finsternis der Sünde zu Gott ruft, wird Gott Türen und Riegel zerbrechen und ihn ins Licht führen (1. Joh 1,6-9).

Gebet: Herr, danke, dass du mich aus Not und Angst, aus Sinnlosigkeit und Finsternis erlöst hast.

Ein Wort: Danke für das Wunder der Erlösung!