Jeremia wirkte vier Jahrzehnte als Prophet Judas, bevor der Tempel im Jahre 586 v. Chr. zerstört wurde. Gott berief ihn, als der junge König Josia gerade seinen Kampf gegen den Götzendienst begonnen hatte. Jeremias Aufrufe zur Abkehr vom Götzendienst und seine Warnung vor Gottes Gericht blieben ungehört. Jeremia ist als der „weinende Prophet“ bekannt, weil er immer wieder zum Ausdruck bringt, welches Leid ihm die Verstocktheit und Verfolgung seines Volkes bereitet. Die erste Hälfte des Buchs behandelt die Zeit vor der ersten Gefangenschaft und beinhaltet vor allem Bußpredigten. Im Jahre 606 v. Chr. kam es in der Zeit des Königs Jojakim zur Erfüllung der Worte Jeremias. Gottes Gericht traf Juda zum ersten Mal. Als Nebukadnezar Jerusalem eroberte, wurden viele nach Babylon verschleppt. Doch trotz des Gerichts, das sie erfuhren, wollten sie nicht für ihren Götzendienst Buße tun. Obwohl sich Jeremias Worte als wahr erwiesen hatten, glaubten sie ihm nicht und gehorchten Gott nicht, sich Babylon zu unterwerfen. Die zweite Hälfte des Buches enthält Weissagungen, die weit in die Zukunft schauen und voller Hoffnung sind, vor allem Kapitel 30-33. So sollte Jeremia in Anatot einen Acker kaufen, als Jerusalem bereits belagert wurde und das Ende Judas beschlossen war (Kapitel 32). Gott gab ihm auch eine Botschaft für die Gefangenen in Babylon (Kapitel 29). Jeremia weissagte auch gegen heidnische Völker (Kapitel 46-51). Jerusalem wurde erneut von Nebukadnezar erobert (597 v. Chr.). Statt sich dem Joch der Babylonier zu unterwerfen, suchten sie Hilfe bei den Ägyptern. Dann trat das ein, was Jeremia als Gericht Gottes angekündigt hatte: Jerusalem und der Tempel wurden endgültig zerstört. Jeremia verfasste auch die Klagelieder. Gott berief Jeremia zum Propheten für die Völker (1,5), also auch für uns heute. Möge uns Gott hörende Ohren geben!
Kategorie: Einführung
Einführung zum Buch Josua
Das Buch Josua beschreibt, wie das Volk Israel das verheißene Land Kanaan erreicht, erobert und aufteilt. Gott erfüllt die Verheißung, die er etwa 500 Jahre zuvor Abraham für dessen Nachkommen gegeben hatte. Schon Abraham war nach Kanaan aufgebrochen, hatte aber kein Stück des verheißenen Landes erworben, nur eine Grabstelle für seine Frau Sara. Mose hatte Abrahams Nachkommen, Gottes Volk, durch Gottes Eingreifen aus ägyptischer Sklaverei und dann 40 Jahre durch die Wüste geführt. Nach Moses Tod lagert Israel östlich des Jordans, an der Schwelle Kanaans. Gott bestimmte Josua zu Moses Nachfolger. Der ist ein treuer und mutiger Leiter und wird immer wieder von Gott persönlich angesprochen. So gebraucht Gott ihn für den Sieg über die kanaanitischen Völker und deren Götzendienst. Vermutlich hat Josua selbst weite Teile des Buches verfasst; die Priester Eleasar und Pinhas könnten ihn dabei unterstützt haben. Das Buch lässt sich grob unterteilen in die Eroberungskämpfe (Kap. 1-12) und die Landverteilung (Kap. 13-24). Den Kernpunkt des Buches beschreibt Kapitel 21,43-45: „So hat der HERR Israel das ganze Land gegeben, das er geschworen hatte, ihren Vätern zu geben, und sie nahmen’s ein und wohnten darin. Und der HERR gab ihnen Ruhe ringsumher, ganz wie er ihren Vätern geschworen hatte; und keiner ihrer Feinde widerstand ihnen, sondern alle ihre Feinde gab er in ihre Hände. Es war nichts dahingefallen von all dem guten Wort, das der HERR dem Hause Israel verkündigt hatte. Es war alles gekommen.“
Gebet:
Ein Wort: