Veröffentlicht in 2. Samuel

Barmherzigkeit

2. Samuel 9,1-13 (1)

„Und David sprach: Ist noch jemand übrig geblieben von dem Hause Sauls, dass ich Barmherzigkeit an ihm tue um Jonatans willen?“

David hatte von König Saul viel Ungerechtigkeit erfahren, Verfolgung erlitten. Dabei hatte er selbst dem König treu gedient und nie die Hand gegen ihn erhoben. Solche bittere Erfahrung macht viele Menschen verbittert. Aber David hatte gelernt, seine Bitterkeit zu Gott zu bringen und aus der Gnade Gottes zu leben. Nun war er selbst König. Saul und dessen Söhne waren im Kampf gegen die Philister gefallen. Von ihnen hatte nur Jonatan, der eigentlich Sauls Thronfolger gewesen wäre, David mit Gottes Augen gesehen und stets ermutigt. Sie waren echte Freunde. David erinnerte sich an ein Versprechen, dass er Jonatan gegeben hatte. Er wollte sich um die verbliebenen Nachkommen Sauls kümmern. Mefi-Boschet war körperlich behindert. Deshalb war er „nicht geeignet“, am Königshof zu sein, geschweige denn, von des Königs Tafel zu essen (5,8). Aber David nahm ihn wie einen eigenen Sohn bei sich auf und stellte auch die weitere Versorgung der Familie Sauls (bzw. Mefi-Boschets) sicher. David konnte Barmherzigkeit erweisen, weil er selbst Gottes Barmherzigkeit tief erfasst hatte. Das hebräische Wort חֶסֶד (ḥesed), das hier mit „Barmherzigkeit“ übersetzt ist, bedeutet auch „Gnade“.

Gebet: Herr, danke für deine Gnade an mir. Hilf mir, anderen barmherzig zu sein.

Ein Wort: Barmherzig wie unser Vater im Himmel (Lk 6,36)

Veröffentlicht in 2. Samuel

Diese heiligte David dem HERRN

2. Samuel 8,1-18 (11)

„Auch diese heiligte der König David dem HERRN samt dem Silber und Gold, das er geheiligt hatte von allen Völkern, die er unterworfen hatte.“

Dieses Kapitel berichtet von Kriegen, die König David an verschiedenen Fronten führte. Dabei besiegte er mehrere Nachbarvölker, die bis dahin die Schwächen Israels ausgenutzt und von Raub und Tribut profitiert hatten. Nun drehte David den Spieß um und unterwarf die Völker, die so lange auf Kosten des Volkes Gottes gelebt hatten. Der Verfasser betont zweifach die ausdrückliche Hilfe Gottes bei diesen Kämpfen (6.14): „… denn der HERR half David, wo [immer] er [auch] hinzog.“ In den Augen vieler Menschen „machte sich David einen Namen“ (13). Aber er vergaß nie, wem er alles zu verdanken hatte. Als David erfolgreich war, blieb er demütig und ehrte Gott, indem er das Beste aus Beute und Tributzahlungen dem HERRN heiligte. Das bedeutet, dass er anerkannte, dass sein Erfolg auf Gottes Segen und Hilfe beruhte und dass der Gewinn Gott gehörte. David ehrte Gott auch darin, dass er als König seinem ganzen Volk Recht und Gerechtigkeit schaffte. Er nutzte seine Macht und Möglichkeiten nicht selbstsüchtig aus. Er vertraute für die Gegenwart und die Zukunft auf Gott.

Gebet: Herr, dir verdanke ich alles, was ich bin und habe. Ich will dich ehren mit meinem Gewinn und im Umgang mit denen, die du mir anvertraut hast.

Ein Wort: Dem Herrn geben, was ihm gehört (Mk 12,17)