„Zu der Zeit war kein König in Israel; jeder tat, was ihn recht dünkte.“
Der Bürgerkrieg der großen Mehrheit Israels gegen den Stamm Benjamin hatte dazu geführt, dass dieser fast ausgelöscht worden wäre. Es blieben nur 600 Benjaminiter übrig. In diesem Kapitel erfahren wir, wie die Israeliten damit umgingen. Es war zum einen tröstlich und versöhnlich. Zugleich brachte ihr „pragmatisches Vorgehen“ neues Unglück und neue Ungerechtigkeit. So wurden alle Männer, Mütter und Kinder der Stadt Jabesch in Gilead getötet; nur die 400 heiratsfähigen jungen Frauen durften überleben; sie wurden den verbliebenen Benjaminitern übergeben. Auch 200 junge Frauen aus Silo wurden überfallen und als „Beute“ verheiratet. Damals gab es keinen König in Israel. Die Menschen taten einfach, was sie wollten. Geschichtlich interessant ist, dass Israels erster König, Saul, ausgerechnet aus dem Stamm Benjamin kam. Und sein Königtum wurde von den Israeliten erst anerkannt, nachdem er der Stadt Jabesch in ihrer Bedrängnis zu Hilfe kam (1. Sam 11). Leider tat auch Saul zu oft, was er für richtig hielt, selbst wenn Gott ihm etwas anderes sagte.
Gebet: Herr, vergib mir die faulen Kompromisse und das pragmatische, weltlich nützliche Verhalten. Ich will heute dein Wort hören und dir gehorchen.
Ein Wort: Hören und tun, was vor Gott recht ist