Veröffentlicht in Richter

Jeder tat, was ihn recht dünkte

Richter 21,1-25 (25)

„Zu der Zeit war kein König in Israel; jeder tat, was ihn recht dünkte.“

Der Bürgerkrieg der großen Mehrheit Israels gegen den Stamm Benjamin hatte dazu geführt, dass dieser fast ausgelöscht worden wäre. Es blieben nur 600 Benjaminiter übrig. In diesem Kapitel erfahren wir, wie die Israeliten damit umgingen. Es war zum einen tröstlich und versöhnlich. Zugleich brachte ihr „pragmatisches Vorgehen“ neues Unglück und neue Ungerechtigkeit. So wurden alle Männer, Mütter und Kinder der Stadt Jabesch in Gilead getötet; nur die 400 heiratsfähigen jungen Frauen durften überleben; sie wurden den verbliebenen Benjaminitern übergeben. Auch 200 junge Frauen aus Silo wurden überfallen und als „Beute“ verheiratet. Damals gab es keinen König in Israel. Die Menschen taten einfach, was sie wollten. Geschichtlich interessant ist, dass Israels erster König, Saul, ausgerechnet aus dem Stamm Benjamin kam. Und sein Königtum wurde von den Israeliten erst anerkannt, nachdem er der Stadt Jabesch in ihrer Bedrängnis zu Hilfe kam (1. Sam 11). Leider tat auch Saul zu oft, was er für richtig hielt, selbst wenn Gott ihm etwas anderes sagte.

Gebet: Herr, vergib mir die faulen Kompromisse und das pragmatische, weltlich nützliche Verhalten. Ich will heute dein Wort hören und dir gehorchen.

Ein Wort: Hören und tun, was vor Gott recht ist

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So schlug der HERR …

Richter 20,15-48 (35a)

„So schlug der HERR die Benjaminiter vor Israel.“

Es kam zu einem blutigen Bürgerkrieg. Die Mehrheit der anderen Stämme war den Benjaminitern an Zahl 15fach überlegen. Und ehe sie in den Kampf zogen, befragten die Israeliten Gott, wer beginnen sollte. Gott schickte den Stamm Juda voran. Es gab ein fürchterliches Gemetzel mit zigtausend Toten allein aufseiten Israels. Sollten sie nicht besser einen Rückzieher machen? Sie fragten Gott erneut, und er schickte sie erneut in den Kampf – mit einem ähnlich desaströsen Ergebnis. Am dritten Tag, als sie Gott wieder befragten, schickte er sie noch einmal los, diesmal mit der Zusage des Sieges. Und tatsächlich konnten die Israeliten nun Benjamin in die Zange nehmen und fast völlig aufreiben. Es blieben den Besiegten nur 600 Kämpfer übrig. Diese mussten erfahren, dass alle ihre Angehörigen ebenfalls getötet und ihr Besitz völlig verbrannt wurde. Was für ein Elend! Wir können hier erkennen, dass Gott die Schandtat der Leute von Gibea scharf gerichtet hat. Gott hat aber auch die anderen Stämme Israels zur Rechenschaft gezogen. Obwohl sie nicht die gleiche Schande über sein Volk gebracht hatten, waren sie auch nicht frei von Schuld. Gott warnt uns vor Schadenfreude, wenn die Schurken dieser Welt ein böses Ende nehmen. Gott ist heilig und gerecht. Während wir Sünde relativieren, ist vor Gott jede Sünde eine absolute Verfehlung unseres Ziels. Jeder Mensch muss vor Gott demütig sein und Buße tun.

Gebet: Herr, vergib mir meine Oberflächlichkeit und Selbstgerechtigkeit, meine Schuld und Sünde.

Ein Wort: Gott sei mir Sünder gnädig! (Lk 18,13)