Veröffentlicht in 1. Mose, Genesis

Gottesferne und Gottesnähe

1. Mose 4,16-26 (26)

„Und auch dem Set wurde ein Sohn geboren, den nannte er Enosch. Zu der Zeit fing man an, den Namen des Herrn anzurufen.“

Kain hatte seinen Bruder Abel aus Eifersucht erschlagen. Fortan musste er ohne wirtschaftlichen Erfolg, unstet und flüchtig leben. Es steht nirgends, dass er Reue für seine Tat empfunden hätte. In seinem fortbestehenden Grimm wählte er ein Leben fern von Gott. Das übertrug sich offenbar auf seine Nachkommen, zumindest war Lamech so, der fünf Generationen nach ihm lebte. Dieser folgte seiner Lust und nahm sich gleich zwei Frauen. Weiter spielte er sich als Richter über das Leben seiner Mitmenschen auf und übte unverhältnismäßig Rache an denen, die ihn verletzten. Hierbei glaubte er sich dennoch von Gott besonders geschützt. Kains Nachkommen taten aber auch Gutes, indem sie nützliche und kreative Berufe ausübten. Adam und Eva zeugten noch einen Sohn: Set. Dieser war, wie auch sein Name besagt, ein „Ersatz“ für den getöteten Abel. Set bekam seinerseits einen Sohn, den nannte er Enosch, was „sterblicher Mensch“ bedeutet. In dieser Familie gab es Demut statt Hochmut, und man respektierte das menschliche Leben in dessen Vergänglichkeit. Zu der Zeit fing man an, den Namen des Herrn anzurufen. Dass dies hier erwähnt wird, deutet darauf hin, dass Sets Familie, anders als die von Kain, ein Leben in Gottes Nähe führte statt fern von ihm.

Gebet: Herr, ich entscheide mich heute erneut, ein Leben mit dir zu führen. Hilf mir, meine Mitmenschen zu respektieren.

Ein Wort: Ein glückliches Leben in Gottesnähe