„Ist’s nicht so: Wenn du fromm bist, so kannst du frei den Blick erheben. Bist du aber nicht fromm, so lauert die Sünde vor der Tür, und nach dir hat sie Verlangen; du aber herrsche über sie.“
Adam und Eva bekamen ihre ersten zwei Kinder: Kain und Abel. Da sie nun außerhalb des Paradieses lebten, mussten sie Erwerbsarbeit leisten. Kain wurde ein Ackermann, Abel ein Schäfer. Beide brachten Gott ein Opfer dar. Aber der Herr sah nur Abel und dessen Opfergabe gnädig an, nicht aber Kain und dessen Opfer. Da wurde Kain sehr zornig; in seinem Grimm hob er den Kopf nicht mehr und brach innerlich mit Abel. Doch bevor er in Hass auf seinen Bruder versinken konnte, besuchte ihn Gott und gab ihm die Chance, von seiner Wut abzulassen. Er warnte ihn vor der lauernden Sünde und gab ihm den Befehl, über diese zu herrschen, bevor sie ihn beherrschte. Leider nahm Kain den Kampf gegen die Sünde nicht auf und gab seinem Zorn weiterhin Raum. Schließlich erschlug er seinen Bruder Abel. Eifersucht war also das Motiv des ersten Mordes in der Geschichte. Abels unschuldig vergossenes Blut schrie zum Herrn. Gott besuchte Kain abermals und fragte nach Abel, erhielt aber nur eine zynische Antwort. Er verfluchte Kain, der nun immer von seinem schlechten Gewissen verfolgt würde. Die Schuld verursachte bei Kain Todesangst. Aber Gott schützte ihn davor, Freiwild für Bluträcher zu werden. Er verstieß ihn also trotz allem nicht.
Gebet: Heiliger Vater, hilf mir, dem Satan keinen Raum im Herzen zu geben. Erlöse mich vom Bösen.
Ein Wort: Gott hilft dir, über deine Sünde zu herrschen