Veröffentlicht in Psalm

Wo ist nun ihr Gott?

Psalm 79,1-13 (10a)

„Warum lässt du die Heiden sagen: »Wo ist nun ihr Gott?«“

Der Psalmist klagt über die Zerstörung Jerusalems und des Tempels – erneut (Ps 74). Die Stadt und das Haus Gottes sind verwüstet. Überall liegen Leichen getöteter Bewohner, die nicht bestattet werden. Die traurige Lage des Volkes ist zugleich eine Schande für sie. Und wieder fragt der Psalmist, „Wie lange, HERR?“ (74,10). Anfangs gibt er den Vorfahren die Schuld an dem jetzigen Unglück; dann bittet er Gott auch für sich und seine Generation um Vergebung. Zugleich appelliert er an den Namen Gottes. Denn die Heiden spotten laut: „Wo ist nun ihr Gott?“ Der zerstörte Tempel ist für sie Symbol dafür, dass sie den Gott des Landes besiegt haben. Mag sein, dass dieser Gott früher einmal große Dinge getan hat; aber jetzt? Der Psalmist meint, er könne Gott mit dem Hinweis auf den Hochmut der Heiden zum schnellen Eingreifen bewegen. Und „zum guten Schluss“ sagt er, dass sein Volk als Gottes Schafherde ihm ewig Ruhm bringen werde. Wie soll Gott auf solche Worte reagieren? Hat er diese Sprüche nicht schon oft genug als leere Worte erfahren? Damals von den Juden bzw. Israeliten. Leider auch von mir. Damit wir der Welt die Frage, „Wo ist dein Gott?“, glaubwürdig beantworten können, müssen wir zuerst vor Gott aufrichtig sein.

Gebet: Herr, vergib mir die leeren Worte. Reinige mein Herz, damit du, mein Gott, dort wohnen und ich dich lebendig bezeugen kann.

Ein Wort: Mein Herz soll Gottes Wohnung sein

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