Veröffentlicht in Psalm

Er weidete sie mit aller Treue

Psalm 78,40-72 (72)

„Und er weidete sie mit aller Treue und leitete sie mit kluger Hand.“

Der Psalmist beginnt diesen zweiten Abschnitt mit Seufzen: „Wie oft trotzten sie ihm in der Wüste …!“ Das waren dieselben Menschen, die in Ägypten, als sie noch Sklaven waren, viele großartige Zeichen und Wunder Gottes mit eigenen Augen gesehen hatten. Indem Gott die hochmütigen Ägypter in seinem Zorn hart schlug und alle ihre Erstgeburten tötete, führte er sein Volk Israel wie eine Herde Schafe unversehrt durch die Wüste in sein heiliges Land. Von dort vertrieb Gott die Kanaaniter, die ihren Besitz durch Götzendienst verwirkt hatten. Aber leider war das Volk Gottes treulos. Der Verfasser sieht das als Grund für eine dreifache Verwerfung und Erwählung: Gott verwarf Israel, genauer gesagt die nördlichen Stämme um die Nachkommen von Josefs Sohn Ephraim und erwählte den Stamm Juda. Gott verwarf die Wohnung in Silo, die im Nordreich lag, und erwählte den Berg Zion in Jerusalem. Gott verwarf Saul (1. Sam 15,11) und erwählte David zum König über Gottes Volk. David war ein Schafhirte und diente seinem Volk mit entsprechender Hingabe und Liebe. Er ist jedoch nur ein Schatten des Guten Hirten Jesus (Joh 11). Der Psalmist warnt uns davor, den Segen Gottes für selbstverständlich zu halten. Gott erwählt und verwirft in seiner Souveränität. Er wünscht sich auch für unsere Zeit Hirten, die sein Volk mit aller Treue weiden.

Gebet: Herr, gebrauche mich als Hirten für dein Volk und gib mir Weisheit, es zu weiden.

Ein Wort: Gott erwählt treue Menschen

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