Veröffentlicht in Psalm

Frühe will ich mich zu dir wenden

Psalm 5,1-13 (4)

„HERR, frühe wollest du meine Stimme hören, frühe will ich mich zu dir wenden und aufmerken.“

Erneut kommt David zu Gott, weil er in Bedrängnis ist. Er betet zu Gott früh am Morgen, bevor er irgendeinen Menschen trifft. Er betet zu Gott mit Seufzen und mit Schreien. Er betet aber auch aufmerksam. Sein Gebet hat nicht das Ziel, Gott zum Werkzeug der eigenen Wünsche zu machen. So wie er wünscht, dass Gott seine Stimme hört, möchte David selbst auch Gottes Stimme hören. Der entscheidende Aspekt seines Gebets ist seine Bereitschaft, sich von Gott leiten zu lassen. Denn für David ist Gottes Leitung gerade keine Einschränkung seiner Individualität, vielmehr der beste Segen und der beste Weg. Er hält an diesem Weg fest, obwohl er auch deswegen von seinen Feinden und Neidern attackiert wird. Hier wird deutlich, welch eine grausame Waffe die Zunge des Menschen sein kann. Ruhmreden, Lüge, Falschheit, Bosheit, Unzuverlässigkeit, Heuchelei, Widerspruch sind Waffen der Ungerechtigkeit. Wenn wir davon angegriffen werden, fühlen wir uns hilflos oder wollen mit gleichen Mitteln zurückschlagen. David spricht Gottes Zorn über die Übeltäter und –redner aus. Zugleich findet er Frieden in Gott, sogar Freude in ihm trotz menschlicher Angriffe. Gott ist der Schild des Heils für alle, die ihm vertrauen und seinen Namen lieben.

Gebet: Herr, danke, dass du mich zu jeder Zeit hörst und erhörst. Ich möchte am frühen Morgen deine Stimme hören und dir meine Anliegen anvertrauen.

Ein Wort: Hören und gehört werden