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Gott prüft Herzen und Nieren

Psalm 7,1-18 (10)

„Lass enden der Gottlosen Bosheit, den Gerechten aber lass bestehen; denn du, gerechter Gott, prüfest Herzen und Nieren.“

Der historische Anlass dieses Psalms ist nicht überliefert. David musste aber wiederholt vor dem grundlosen Neid von König Saul fliehen, der wie der hier genannte Kusch aus dem Stamm Benjamin kam. David wurde verraten bzw. falsch beschuldigt. Er goss seine Gefühle in dieses Klagelied. Obwohl David vielen Landsleuten geholfen hatte, war jetzt wohl kein Mensch da, der ihn retten wollte oder konnte. David prüft sich selbst im Blick auf die ihm vorgeworfenen Dinge. Er wäre bereit, sich vor einem gerechten Gericht zu verantworten. Aber in seinem Land konnte er nicht auf gerechtes Urteil hoffen. So wendet er sich an den ultimativen Richter, vor dem sich alle Welt verantworten muss. Gottes Urteil ist vollkommen gerecht, weil er nicht nach dem Augenschein und bloßen Indizien richtet. Unser Gott prüft Herzen und Nieren der Menschen. Das ist ein Trost für alle, die Gott lieben und ihn von Herzen ehren. Es ist ein Ruf zur Umkehr für alle, die an Gott, an ihren Mitmenschen oder an sich selber schuldig geworden sind. Gott kann täglich strafen; anders gesagt könnte heute der letzte Tag meines Lebens sein. Was will ich also heute tun, wenn ich womöglich bald dem Schöpfer, Herrn und Richter der Welt begegnen werde? Noch ist es Zeit, dass ich von meiner Sünde und Schuld zu Gott umkehre.

Gebet: Herr, dein Gericht ist wahrhaftig und gerecht. Ich bitte dich um Vergebung meiner Schuld wie ich auch meinen Schuldnern vergebe (Mt 6,12.14-15).

Ein Wort: Ich prüfe mich selbst zuerst