Veröffentlicht in Habakuk

Der Gerechte wird durch seinen Glauben leben

Habakuk 2,1-5 (4b)

„Der Gerechte aber wird durch seinen Glauben leben.“

Der Prophet war bedrückt wegen der Sünde und Verdorbenheit seines Volkes. Er war noch viel mehr bedrückt angesichts des von Gott verheißenen schrecklichen Gerichts durch die Hand der Babylonier. Er brachte seine Last zu Gott. Dann stellte er sich selbst wie ein Wächter auf die Mauer Jerusalems und wartete im Vertrauen auf Gott. Als Gott dem Propheten seine Antwort gab, musste es deutlich und in klaren Worten aufgeschrieben werden, sodass jeder, der es las, es dem Volk Gottes verkündigen konnte. Es ist eine Botschaft der Hoffnung und der Errettung für Gottes Volk und eine Botschaft des Gerichts über Babel und über hochmütige Leute, deren Absichten nicht aufrecht waren. Im Licht dieser Verheißung müssen Gottes Leute auf Gott warten und durch den Glauben leben, obwohl Korruption und Gewalt überhand nehmen. Wer durch den Glauben lebt, gilt als gerecht. „Der Gerechte aber wird durch seinen Glauben leben (4).“ Dieses Wort ist ein Kontrast zwischen dem Leben von Babel und dem Leben von Juda. Gleichzeitig ist es ein Kontrast zwischen der Macht des Bösen und der Schlussfolgerung des Volkes Gottes. Wir können vor Gott nicht unsere Taten rühmen, sondern unseren Glauben zeigen.

Gebet: Herr, hilf mir, auf dich zu warten und durch den Glauben zu leben.

Ein Wort: Der Gerechte wird durch seinen Glauben leben

Veröffentlicht in Einführung, Habakuk

Einführung zum Buch Habakuk

Sehr wahrscheinlich erlebte Habakuk den Niedergang und den Fall des assyrischen Reiches mit. Zurzeit, als der assyrische Einfluss in Juda abnahm, fand die Erneuerung unter der Führung Josias statt. Gleichzeitig mit diesen Entwicklungen stiegen die Meder und die Babylonier im östlichen Teil des Fruchtbaren Halbmondes zur Macht auf. Es ist möglich, dass Ninive schon vor dem Auftritt Habakuks als Sprecher Gottes gefallen war. Das Bild der Gewalt, des Streites und der Abtrünnigkeit, die zurzeit Habakuks so weit verbreitet war (1,2-4), scheint auf dem Zeitraum, der unmittelbar auf Josias Tod im Jahre 609 v. Chr. folgte, zuzutreffen. Die Chaldäer hatten sich noch nicht genügend durchgesetzt, um eine Gefahr für Juda darzustellen, da sich der Einflussbereich der Ägypter bis zur Schlacht von Karkemisch (605) bis an den Euphrat erstreckte. Daher stellen die Jahre zwischen 609 und 605 einen geeigneten Hintergrund für die Botschaft Habakuks dar.
Das Zwischengespräch zwischen Habakuk und Gott ist bemerkenswert. Der Prophet wirft die philosophische Frage über einen scheinbaren Widerspruch zwischen der tatsächlichen Geschichte und der Offenbarung Gottes auf. Zum Schluss löst er dieses Problem, indem er seinen Glauben an Gott zum Ausdruck bringt. Dieses ganze ist auf die Tatsache aufgebaut, dass Gott ein heidnisches Volk einsetzt, um sein eigenes Volk zu bestrafen.
1,1-4      Erste Klage
1,5-11     Gottes Antwort
1,12-2,1  Zweite Klage
2,2-20   Gottes Antwort
3,1-19    Habakuks Glaubensbekenntnis