„Offene Zurechtweisung ist besser als Liebe, die verborgen bleibt.“
Hier geht es darum, wie man mit den Fehlern anderer umgehen soll: entweder durch offene Zurechtweisung oder verborgene Liebe. Offene Zurechtweisung ist ebenso eine Form der Liebe wie die Liebe, die verborgen bleibt. Welche Methode besser ist, kann je nach Situation unterschiedlich entschieden werden. Für manche ist offene Zurechtweisung eine wirksame Methode zur Weiterentwicklung. Für andere kann sie jedoch negativ wirken, da sie die betroffenen Personen innerlich verletzen und sie am Lernen hindern kann. Deshalb sollte offene Zurechtweisung niemals aus Zorn, sondern immer aus Liebe erfolgen. Wenn die Zurechtweisung aus Liebe erfolgt, kann der Betroffene sie als Ausdruck der Fürsorge und des Interesses an seiner Weiterentwicklung verstehen. Wir müssen jedoch zugeben, dass es sehr schwierig ist, andere Menschen offen wegen ihrer Fehler zu tadeln. Im Gegensatz dazu birgt verborgene Liebe nie die Gefahr, zu verletzen, da sie keinen Tadel ausspricht. Allerdings äußert sie auch kein Lob. Vielleicht ist verborgene Liebe zu nachsichtig oder zu ängstlich, um zu tadeln. Vielleicht ist sie auch zu blind, um das Fehlverhalten zu erkennen. Das Verschweigen von Tadel kann ein Zeichen dafür sein, dass die Liebe erlischt.
Gebet: Lieber Jesus, ich ziehe eine verborgene Liebe vor. Hilf mir jedoch, wenn nötig, offen zu tadeln.
Ein Wort: Liebe durch offene Zurechtweisung
