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Sie vergaßen Gott, ihren Heiland

Psalm 106,1-33 (21)

„Sie vergaßen Gott, ihren Heiland, der so große Dinge in Ägypten getan hatte.“

Während Psalm 105 Gottes treues Wirken in der Geschichte Israels betont, befasst sich der Psalmist nun vorwiegend mit der Untreue und Sünde seines Volkes. Psalm 106 wurde wohl nach der Rückkehr aus der babylonischen Gefangenschaft verfasst; er ähnelt Nehemias Bußgebet (Neh 9,6-37). Zuerst lobt der Psalmist Gott; er betet um Gnade und Heil bzw. Heilung. Dann bekennt er die Sünden der Väter und identifiziert sich damit (6). Offenbar sieht er die Gefahr, dass seine Generation, wie die früheren, erneut Gott, ihren Heiland, vergisst. Die Verse 7-33 betreffen Israels Befreiung aus der Sklaverei in Ägypten und ihre 40-jährige Wanderung durch die Wüste. Finde, welche konkreten Tatsachen der Psalmist als Schuld benennt! Wie reagierte Gott jeweils darauf? Was tat Mose für das Volk, und wie „dankten“ sie ihm (23.32.33)? – Es ist wichtig, dass wir uns als Einzelne dem eigenen Versagen und als Volk Gottes gemeinsam den Versäumnissen der Vergangenheit stellen. Geschichtsbewusstsein ist manchmal schmerzlich. Es ist aber immer heilsam, wenn wir dabei Gott, unseren Heiland, nicht vergessen.

Gebet: Herr, unser Heiland, danke für deine Freundlichkeit, Gnade und Hilfe, die ich/wir nicht verdient habe/n. Hilf uns, aus der Vergangenheit zu lernen und Fehler nicht zu wiederholen.

Ein Wort: Vergiss nie deinen Heiland!