Veröffentlicht in Jesaja

Tyrus, eine Warnung

Jesaja 23,1-18 (18)

„Aber ihr Gewinn und Hurenlohn wird dem HERRN geweiht werden. Man wird ihn nicht wie Schätze sammeln und aufhäufen, sondern ihr Gewinn wird denen zufallen, die vor dem HERRN wohnen, dass sie essen und satt werden und wohlbekleidet seien.“

Die phönizische Stadt Tyrus, im heutigen Libanon, war damals eine blühende Hafenstadt, vergleichbar mit Rotterdam heute. Tyrus war keine brutale Kriegsmacht wie Assyrien oder Babylon. Warum wollte Gott sie dennoch richten? In den Augen Gottes waren ihre weitreichenden Handelsbeziehungen wie Hurerei (17). Aus ihrer Gier nach Reichtum heraus gingen sie mit allen Ländern ins Bett. Geld gibt Macht, Macht macht stolz (9). Während die Assyrer mit brutaler Waffengewalt andere unterdrückten, machte es Tyrus auf die softe Art durch Geld. Die in Vers 13 angekündigte Belagerung Tyrus geschah durch Nebukadnezar (585-572 v. Chr.). Die Stadt Tyrus verlor während der Herrschaft der Babylonier ihre wirtschaftliche Position. Danach blühte sie kurz wieder auf. Aber nur, um mit ihrem Gewinn und Schätzen Gottes Volk zu unterstützen, das vor dem Herrn wohnt. Dann erfüllte Gott durch Alexander den Großen seine Verheißung (Hes 26 u. 27). Tyrus wurde ganz zerstört und nie wieder aufgebaut. Diese Verse sollten uns eine klare Warnung sein, wohin Streben nach Reichtum führt. Anderseits ist Vers 18 ähnlich wie Mt 6,33 Gottes Zusage, dass er diejenigen versorgt, die vor ihm wohnen und für sein Reich leben.

Gebet: Herr, du erfüllst dein Wort. Hilf mir, zuerst nach deinem Reich zu trachten und deinem Wort zu vertrauen.

Ein Wort: Tyrus, eine Warnung für Europa