Veröffentlicht in Psalm

Du bist herrlich … und furchtbar

Psalm 76,1-13 (5.8)

„Du bist herrlicher und mächtiger als die ewigen Berge. … Furchtbar bist du! Wer kann vor dir bestehen, wenn du zürnest?“

Wie Psalm 75 wird auch dieser traditionell vor dem Hintergrund der assyrischen Belagerung Jerusalems gesehen. Während der Verfasser zuvor „nur“ seine Zuversicht auf Gottes Hilfe „zu seiner Zeit“ ausdrücken konnte, kann er nun das Ergebnis dieses Eingreifens schildern. Es kam genau so, wie er es geglaubt hatte. Beachte, dass in Vers 2 Juda und Israel genannt sind, die damals getrennte Reiche waren. Tatsächlich war (Nord-)Israel von den Assyrern ihrem Riesenreich einverleibt worden. Viele Israeliten waren nach Juda geflohen. Der Psalmist betont, dass sie doch gemeinsam ein Volk sind. Gott ist ihr Gott, und in Zion, dem Mittelpunkt (Jeru-) Salems, stand Seine Wohnung, der Tempel. Für sein Volk, für alle, die ihm vertrauen, ist Gott herrlich und mächtig. Für alle aber, die ihn ignorieren oder verachten oder mit anderen „Göttern“ gleichsetzen, ist er furchtbar. Dieser Gott hatte an den Assyrern, die ihn verhöhnten, seinen Zorn erwiesen. Von ihrem „Schlaf“ (6.7) sollten sie nie mehr erwachen. Der Psalmist ermutigt und ermahnt uns, dass wir Gott immer mit den Augen seines Volkes sehen sollen. Dann können wir auch lernen, Menschen (stolze wie elende) mit den Augen Gottes zu sehen.

Gebet: Herr, lehre meine Augen, dich und die Menschen aus der Perspektive des Glaubens zu sehen.

Ein Wort: Wie siehst du Gott? Wie sieht er dich?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

4 × 10 =