„Aus der Tiefe rufe ich, HERR, zu dir.“
Wir beginnen ein neues Jahr gern mit guten Vorsätzen. Aber wir werden auch 2023 Tiefen erfahren. Pandemie, Krieg, Inflation, Rezession sind Krisen, die wir fast gar nicht beeinflussen können. Hinzu kommen hausgemachte Probleme, auch Sünde. Sollen wir angesichts der Konflikte unsere guten Vorsätze über Bord werfen? Nein. Der Psalmist schaut aus seinem Tief nach oben, zu Gott. Er ruft Gott an und stellt fest, dass er im Grunde nicht wert ist, von Gott gehört zu werden. Doch zugleich erinnert er sich an Gottes Gnade. Wenn ein Sünder seine Schuld einsieht und zu Gott umkehrt, ist Gott gnädig und treu; Er vergibt dem Sünder die Schuld (vgl. Lk 15,11-24; 1. Joh 1,9). Wir dürfen auf Gottes Erlösung vertrauensvoll hoffen. Und wie Gott mit uns Sündern große Geduld hat, sollen auch wir geduldig auf Gottes Hilfe und Eingreifen harren. Harren ist kein Däumchendrehen; es ist eine aktive Haltung, die Gottes rettende Hilfe antizipiert. Wenn wir in der Tiefe sind, sollen wir nicht nur rufen, sondern auch betend überlegen, welche Schritte wir selbst machen können, um näher nach oben zu kommen. Dazu gehört, dass wir ruhig werden und uns selbst prüfen. Das Wort Gottes ist die beste „Prüfungsunterlage“. Es sagt uns, worauf es wirklich ankommt. Es stärkt unsere Hoffnung – in guten und in schweren Zeiten.
Gebet: Herr, danke, dass du mich hörst, obwohl ich deine Hilfe nicht verdient habe. Ich höre auf dein Wort, das mir in und aus der Tiefe hilft.
Ein Wort: Rufe zum Herrn und höre auf sein Wort!