Veröffentlicht in Psalm

Ich hebe meine Augen auf zu dir

Psalm 123,1-4 (1b)

„Ich hebe meine Augen auf zu dir, der du im Himmel thronst.“

Dieser Psalm ist ein Seufzen aus scheinbar abgrundtiefer Not. Doch von Anfang an richtet der Psalmist stellvertretend für sein Volk den Blick und die Hoffnung fest auf den lebendigen Gott. Gott, der im Himmel thront, ist keineswegs mit sich selbst beschäftigt. Er interessiert sich für die Bedürfnisse seiner Geschöpfe bis ins Kleinste. Selbst ein Knecht und eine Magd durften in ihrem Dienst mit der Gunst ihrer Herrschaft rechnen. Umso mehr dürfen Gottes Knechte und Mägde auf die Gnade des Herrn vertrauen. Paulus fragt rhetorisch (Röm 8,32): „Der auch seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben – wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?“ In der gefallenen Welt sind wir von Verachtung und Spott der Stolzen und Hochmütigen umgeben. Zugleich aber sind wir von der Gnade Gottes umfangen. Deswegen tun wir gut daran, dass wir, wie der Psalmist, unsere Gedanken und Worte und unser Verhalten nicht bestimmen lassen durch Menschen, die Gott nicht kennen bzw. nicht lieben. Du und ich, wir richten unseren Blick und unsere Hoffnung ganz bewusst und voll Vertrauen auf den, der alle Menschen und Dinge in Seiner Hand hat und der dich und mich liebt.

Gebet: Herr, ich sehe auf dich und erkenne deine Gnade an mir und allen, die dich lieben.

Ein Wort: Gott ist uns gnädig