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Wenn der HERR nicht …

Psalm 127,1-5 (1b-c)

„Wenn der HERR nicht das Haus baut, so arbeiten umsonst, die daran bauen. Wenn der HERR nicht die Stadt behütet, so wacht der Wächter umsonst.“

Dieser Psalm steht in der Mitte der 15 Wallfahrtslieder. Das Thema der Vergeblichkeit menschlicher Mühe finden wir auch im Buch Prediger, das ebenfalls Salomo zugeschrieben wird. In der Welt gibt es viele Menschen, die die Kernaussage abstreiten. Und sie scheinen damit Erfolg zu haben. Darum sind wir versucht, es ihnen nachzumachen; mehr Zeit und Mühe in unsere alltäglichen Aktivitäten zu stecken; Gottes Wort (wie diesen Psalm oder den Sonntagstext) nur noch als schmückendes Beiwerk zu betrachten. Aber in den Krisenzeiten des Lebens wird sich herausstellen, wie tragfähig unsere Lebenseinstellung ist. Viele mühevoll erreichte Fortschritte, wie die Industrialisierung, haben einen „Pferdefuß“, ein nachhaltiges Problem, das wir leider zu spät erkennen und begreifen. Und wenn wir unsere (leiblichen) Nachkommen nicht als Segen von Gott betrachten und ihnen nicht in Seinem Geist dienen, werden sie uns später ebenfalls entsprechend unserer „Nützlichkeit“ behandeln. Es ist entscheidend für unser Glück, dass wir bei allem, was wir tun, nach dem Willen Gottes fragen und ihm von Herzen folgen.

Gebet: Herr, es geht ohne dich – in die Dunkelheit. Ich will mit dir bauen, wachen, leben.

Ein Wort: Mühe dich nicht umsonst!

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Wie die Träumenden

Psalm 126,1-6 (1b)

„Wenn der HERR die Gefangenen Zions erlösen wird, so werden wir sein wie die Träumenden.“

Dieser Psalm ist ein Lied der Erlösung. Wenn sich nach langer dunkler Zeit das Blatt der Geschichte wendet, wenn eine neue Zeit anbricht, dann sind die so Befreiten wie in einem Traum. Die Gefangenschaft ist wirklich vorüber (die Krankheit ist besiegt; die Prüfungsnot ist überstanden; die Abhängigkeit ist überwunden; …). Die Erlösten werden lachen und glücklich sein. Sie werden Gott loben und danken. Sogar Außenstehende werden ihnen zustimmen: „Der HERR hat Großes an ihnen getan!“ Erlösung ist aber erst dann nachhaltig, wenn wir sie nicht nur als Befreiung „von“ etwas betrachten. Gott schenkt Erlösung „zu“ einem Ziel, Seinem Ziel. Die befreiten Gefangenen Zions würden mit Tränen säen. Die Felder hatten jahrzehntelang brach gelegen. Sie mussten wieder neu urbar gemacht werden. Das war sehr harte Arbeit. Doch diese Arbeit lohnte sich. Durch Gottes Segen konnten sie mit Freuden ernten. – Wir sind durch das teure Blut Jesu Christi, das er am Kreuz für uns vergossen hat, von der Macht der Sünde und des Todes erlöst. Wir sollen diese Erlösung nicht selbstsüchtig ausnutzen. Jesus ist es wert, dass wir ihn für seine Hingabe rühmen – auch vor Außenstehenden. Wenn wir mit Tränen für diese gefallene Welt beten und den Samen des rettenden Wortes Gottes säen, werden wir mit Freuden Gottes Ernte einbringen.

Gebet: Herr, deine erlösende Liebe ist wie ein Traum und doch wahrhaftig. Du hast Großes an mir und uns getan!

Ein Wort: Rühme Jesu erlösende Liebe