„Wenn jemand dem HERRN ein Gelübde tut oder einen Eid schwört, sich von etwas zu enthalten, so soll er sein Wort nicht brechen, sondern alles tun, wie es über seine Lippen gegangen ist.“
Die Israeliten waren als Gottes Volk berufen worden. Sie sollten heilig sein, weil der HERR auch heilig ist. So wie Gott sein Wort immer hält, sollten sie das, was sie vor ihm redeten, ebenfalls halten. Mit einem Gelübde oder einem Eid konnten sie Gott versprechen, sich von etwas zu enthalten, um sich ihm besser hingeben zu können, oder sie gelobten, etwas Konkretes für ihn zu tun zum Dank für eine Gebetserhörung. Diese Gelübde waren verbindlich, da sie vor dem HERRN geschlossen wurden. Ein Mann trug die volle Verantwortung dafür, das umzusetzen, was er versprochen hatte, und dies wörtlich. So lernte er, mit Bedacht zu geloben. Eine junge Frau, die noch bei ihren Eltern lebte, musste ihre Gelübde einhalten, wenn nicht ihr Vater es am gleichen Tag auflöste, an dem er es hörte. So war die Frau, die in ihrer Jugend vielleicht Unbedachtes vor Gott redete, geschützt: Hielt sie dann ihr Wort nicht, war der HERR ihr gnädig. War eine Frau verheiratet, so konnte ihr Mann ihr Gelübde durch Schweigen bestätigen oder durch Widerspruch ungültig machen. Auch er musste aber am gleichen Tag reagieren. Hob er ein Gelübde zu spät auf, trug er die Schuld, wenn die Frau es nicht hielt bzw. nicht halten konnte. Eine Witwe oder eine Verstoßene dagegen hatte alles zu tun, was sie Gott versprach.
Gebet: HERR, du bist treu und dein Wort ist wahrhaftig. Ich will alles halten, was ich dir versprochen habe.
Ein Wort: Rede bedacht vor dem HERRN, er ist heilig