„Wenn meine Zeit gekommen ist, werde ich recht richten.“
Der Psalmist bezieht sich auf die Weise „Vertilge nicht“ (s.a. Ps 57-59). Sein Thema ist das gerechte Gericht Gottes über die Feinde seines Volkes. Sie wollen Gottes Volk vertilgen, werden aber selbst vertilgt. Traditionell gilt die Belagerung Jerusalems durch die Assyrer zur Zeit von König Hiskia als geschichtlicher Hintergrund dieses Psalms. Ermutigt durch den Propheten Jesaja verweigerte Hiskia die Kapitulation. Dann flüchteten die Belagerer, ohne dass ein Grund erkennbar war (2. Kön 19,32-36). Jedenfalls beginnt der Verfasser noch während der Belagerung, indem er Gott dankt und seine Wunder aus früherer Zeit erinnert. Und Gott verspricht ihm auch diesmal Hilfe – zu seiner Zeit. Gottes Zusage macht dem Verfasser Mut, den Widersachern Paroli zu bieten. Er warnt sie vor ihrem Hochmut, der sie letztlich zu Fall bringen wird. Ja, von keiner Seite (Ost, West, Süd, Nord) ist Hilfe zu erwarten, wohl aber von Gott, von oben her. Letztlich müssen auch die Frevler die Souveränität Gottes erkennen; es ist für sie eine bittere Erkenntnis. Gottes Volk aber wird ihm fröhlich Lob singen. Gottes Gericht ist gewiss und gerecht und kommt zum richtigen Zeitpunkt. In Anfechtung dürfen wir darauf vertrauen, dass er das letzte Wort behält und sein Volk wunderbar errettet.
Gebet: Herr, danke, dass ich unter allen Umständen auf deine Zeit hoffen und vertrauen kann.
Ein Wort: Gott kennt die richtige Zeit