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Mein Gott, den ich suche

Psalm 63,1-12 (2)

„Gott, du bist mein Gott, den ich suche. Es dürstet meine Seele nach dir aus trockenem, dürrem Land, wo kein Wasser ist.“

Johannes Chrysostomos (349-407 n. Chr.) empfahl, diesen Psalm täglich zu lesen. David beschreibt seine Gedanken in der Wüste Juda. Obwohl die Referenz zu Vers 1 auf Davids Flucht vor König Saul verweist, ist wegen Vers 12 anzunehmen, dass eher die Flucht vor seinem Sohn Absalom gemeint ist (2. Sam 15ff.). Die Umgebung war ein Abbild dessen, was David im Herzen hatte. Er hatte Hunger und Durst. Doch seine Sehnsucht waren nicht Lebensmittel. Er sehnte sich nach Gott, fühlte sich aber in der Wüste von Gott entfernt. (Die Pandemie war für uns auch eine „Wüste“, in der wir uns danach sehnten, endlich wieder …) Die bedrückenden Umstände hindern David nicht daran, Gott zu loben und zu preisen. Wenn er nur an Gott denkt, kommt schon ein Lob aus seinem Mund. Andere in seiner Lage sind schlaflos, weil ihre Gedanken von den Umständen, von Problemen, von Widersachern eingenommen sind. David dagegen kann vor lauter glücklichen Gedanken an Gott kaum schlafen. Die Wüste ändert sich nicht „im Schlaf“; aber David ist sich der Hilfe Gottes gewiss. Seine Feinde sind gefährlich – doch sie sollen mit ihren eigenen Waffen besiegt werden (Mt 26,52b). Indem David Gott lobt, blüht sein wüstes, trockenes Herz auf. Die Freude im Herrn vertreibt alle finsteren Gedanken.

Gebet: Herr, danke für Davids „Rezept“, wie ich die Trockenheit des Herzens überwinden kann. Ich will dich aus tiefstem Herzen loben.

Ein Wort: Lebendiges Wasser in der Wüste