Veröffentlicht in Psalm

Der Gerechte empfängt seine Frucht

Psalm 58,1-12 (12)

„und die Leute werden sagen: Ja, der Gerechte empfängt noch seine Frucht, ja, Gott ist noch Richter auf Erden.“

Der Psalmist ruft die Mächtigen zur Selbstprüfung auf. Nutzen sie ihre Macht, um der Gerechtigkeit zu dienen? „Nein“, sagt der Psalmist und fügt hinzu, dass sie in voller Absicht das Recht gewaltsam beugen, um ihre eigenen Interessen durchzusetzen. Obwohl der Psalmist meint, dass ihr abtrünniges Verhalten angeboren sei, sieht er darin keine Entschuldigung. Weil es aber keine menschliche Handhabe gegen diese Mächtigen gibt, ruft er Gott zu Hilfe. Seine Worte sind sehr drastisch. Damit drückt er aus, wie sehr die Ungerechtigkeit ihn bedrückt. Und er weiß auch, dass Gott solchem Treiben nicht endlos zuschaut. Er sieht auf das Ende und erkennt, dass die Menschen dann die Frucht ihres Lebens empfangen werden. Der Frevler, der keine Skrupel kannte, wird selbst erleiden, was er andere leiden ließ. Der Mensch aber, dem Unrecht angetan wurde, wird die Frucht der Gerechtigkeit empfangen. Jesaja 32,17 sagt: „Und der Gerechtigkeit Frucht wird Friede sein, und der Ertrag der Gerechtigkeit wird Ruhe und Sicherheit sein auf ewig“. Jesus ertrug die ultimative Ungerechtigkeit, um uns vor Gott gerecht zu machen. Wir sind berufen, zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit zu trachten (Mt 6,33).

Gebet: Herr, danke, dass du mich durch den Glauben gerecht gemacht hast. Gebrauche mich als Werkzeug deiner Gerechtigkeit.

Ein Wort: Welche Frucht hat mein Leben?