Veröffentlicht in Psalm

Doch um deinetwillen

Psalm 44,1-27 (23)

„Doch um deinetwillen werden wir täglich getötet und sind geachtet wie Schlachtschafe.“

Nach der Aussage des Psalmisten befindet sich das Volk in großer Not. Sie haben im Krieg verloren und müssen fliehen und sterben. Es sieht so aus, dass Gott sein Volk verworfen hat. Was tut der Beter in diesem Moment? Er denkt an die frühere Geschichte seines Volkes, in der Gott ihnen mächtig geholfen hatte. Die höchste Hilfe Gottes war die Landeinnahme Palästinas. Damals war das Land von sieben mächtigen Völkern besetzt. Gott aber vertrieb sie alle aus dem Land und gab es seinem Volk. So mächtig war Gott für sein Volk früher! Nun, wo ist dieser Gott? Der Beter fragt sich, ob sie gegen Gott gesündigt hätten und deshalb von Gott gestraft worden wären. Er aber ist sich nicht ihrer Schuld bewusst. Er findet keine nennenswerte Sünde vor Gott. Aber er findet dann eine unerklärliche Antwort (23): „Doch um deinetwillen.“ Um Gotteswillen muss das Volk leiden, anstatt den äußeren Segen zu genießen. Es ist unerklärlich, warum Gottes Volk um Seinetwillen leiden muss. Aber Jesus ist ein gutes Beispiel dafür. Er ist Gott und hatte keinen Grund, Mensch zu werden, um zu leiden. Er aber kannte den Willen Gottes, die Sünder zu retten. Darum: Um Gotteswillen nahm er das Kreuz auf sich und wurde getötet wie ein Schlachtschaf. Wegen Gottes Willen hat er das getan. Wer nicht um seiner Sünden willen, sondern um Gottes willen leidet, der liebt Gott am Besten (Röm 8,36).

Gebet: Lieber Vater, hilf mir, um deinetwillen zu leben.

Ein Wort: Müssen wir nur um unseretwillen leben?