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Einführung zum Brief an die Kolosser

Kolossä war eine römische Provinz im Lykustal in Asien und lag ca. 150 km östlich vom kleinasiatischen Ephesus. Die Städte Hierapolis und Laodizea waren jeweils ungefähr 18 km entfernt. Die Region war reich an Bodenschätzen und fruchtbaren Weidegründen. Paulus hat Kolossä wohl nie persönlich besucht. Epaphras, der von dort stammte und dort das Evangelium verkündigt und die Gemeinde gegründet hatte, hat ihm von ihrem Glauben berichtet. Seither betete Paulus beständig für sie. Diesen Brief schrieb er an sie während seiner ersten römischen Gefangenschaft. Der Anlass seines Briefes war, dass es in Kolossä Anfänge zum Gnostizismus gab. Diese Irrlehre hatte ihren Ursprung im Judentum und dem Beharren auf den Forderungen der alttestamentlichen Gesetze. Philosophisch legte man Gewicht auf besondere oder tiefere Erkenntnis (gnosis). Man verehrte Engel als Vermittler von Gott. Vor allem aber leugnete man die Gottheit von Jesus Christus. Paulus schrieb so ein klares Bekenntnis zur Gottheit Christi. Seine Anliegen waren erstens, dass er die Gottheit und Überlegenheit Jesu verteidigt; zweitens wollte er den Gläubigen helfen, geistlich reifer zu werden, und drittens wollte er sie über seine eigene Situation informieren und um ihre Fürbitte bitten. Tychikus überbrachte diesen Brief an die Gemeinde in Kolossä. Nach dem Lesen des Briefes sollten sie ihn an die Gemeinde in Laodizea weitergeben und auch deren Brief lesen.

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Das Wort der Wahrheit, das Evangelium

Kolosser 1,1-8 (6)

„das zu euch gekommen ist. Wie in aller Welt so bringt es auch bei euch Frucht und wächst von dem Tag an, da ihr von der Gnade Gottes gehört und sie erkannt habt in der Wahrheit.“

Apostel Paulus schrieb diesen Brief an die Heiligen in Kolossä, die für Gott auserwählt und ausgesondert waren, und wünschte ihnen Gnade und Frieden von Gott. Er dankte Gott, da er der Urheber aller positiven Entwick-lungen ist. Er betete für sie, da er von ihrem Glauben an Christus Jesus gehört hat. Der Glaube blickt nach oben auf Gott und beruht auf dem, was Gott bereits getan hat. Paulus dankte für ihre Liebe, die sie zu allen Heiligen hatten. Die Liebe blickt auf den Nächsten und wird in der Gegenwart tätig. Ihre Hoffnung blickt nach vorn in die Zukunft. Sie hatten die zuversichtliche Erwartung der Wiederkunft Christi, und diese Hoffnung bestimmte ihr Leben. Weil Christus, das Wesen dieser Hoffnung, im Himmel ist, hofften sie darauf. Sie hatten von dieser Hoffnung durch das Wort der Wahrheit, das Evangelium, gehört. Das Evangelium kam zu ihnen. So wie es in aller Welt Frucht brachte, brachte es auch bei ihnen praktisch Frucht. Von dem Tag an, an dem sie die Gnade Gottes gehört und in der Wahrheit erkannt hatten, wuchs es bei ihnen. Diese Wahrheit hatten sie von Epaphras gelernt, ihrem lieben Mitknecht, der die Gemeinde in Kolossä gegründet und ihnen als treuer Diener das Evangelium verkündet hatte. Er hatte Paulus von ihrer Liebe im Geist berichtet.

Gebet: Danke, Herr, dass das Wort der Wahrheit in aller Welt und auch in mir Frucht bringt und wächst.

Ein Wort: Bringe Frucht durch das Wort Gottes!