Veröffentlicht in Hiob

Solange noch mein Odem in mir ist

Hiob 27,1-23 (2-4)

„So wahr Gott lebt, […], und der Allmächtige, […] – solange noch mein Odem in mir ist und der Hauch von Gott in meiner Nase –: Meine Lippen reden nichts Unrechtes, und meine Zunge sagt keinen Betrug.“

Hiob redet in diesem Text von seinem Glaubensansatz. Es ist das erste Mal, dass Hiob einen Schwur ablegt. Er verwendet dabei die Schwurformel: „So wahr Gott lebt“. Damit steht er vor Gott als Bittsteller. Er ruft Gott als Zeugen seines Eides an und fleht zu Gott, dass dieser über den abgelegten Eid wacht. Hiob schwört bei dem Gott, obwohl dieser ihm sein Recht verweigert. Hiob hält bei allem Leid immer noch in Liebe und Ehrfurcht an Gott fest. Bevor Hiob den Inhalt seines Eides nennt, begründet er, warum er sich zum Schwur entschlossen hat. Er schwört, weil er lebt und weil er, solange er lebt, den Hauch Gottes nicht leugnen kann. Was ist der Inhalt seines Eides? „Meine Lippen reden nichts Unrechtes, und meine Zunge sagt keinen Betrug.“ Hiob weist in seinem Eid die Beschuldigung der Freunde zurück, dass sein Leben vom Unrecht beherrscht würde. Da er sich keines Unrechts schuldig gemacht hat, kann er auch eine Schuld nicht eingestehen. Warum hat Hiob sein Leben entschieden gegen das Unrecht gelebt? Weil er weiß, welches Ende die Gottlosen treffen wird. Die Gottlosen haben keine Hoffnung in Todesgefahr, keine Erhörung beim Gebet und keine Freude im Umgang mit Gott. Sie haben zuletzt die ewige Schande.

Gebet: Lieber Vater, hilf mir, nichts Unrechtes zu reden. Denn das schafft mir Leben und Freude.

Ein Wort: Meine Lippen reden nichts Unrechtes