Jerusalem wurde 586 v. Chr. von den Babyloniern unter Nebukadnezar erobert. Das Volk, das doch einen Bund mit Gott hatte, wurde nach Babel in Gefangenschaft verschleppt, der Tempel geplündert und mit der Stadt zerstört. Dies geschah, weil sie Gott und sein Wort ignoriert hatten (s. a. Esra 9,7.13). Der Prophet Jeremia hatte sein Volk davor gewarnt, gegen Babel zu kämpfen. Er hatte auch angekündigt, dass Gott nach 70 Jahren einen Neuanfang geben werde (Jer 25,11-12; 29,10). Im Jahr 538 v. Chr. durfte eine erste Gruppe aus dem Exil nach Jerusalem zurückkehren. Sie bauten den Tempel bis 516 v. Chr. wieder auf. So erfüllte Gott seine Verheißung.
Esra war ein Nachkomme Aarons und somit Priester. Er führte 458 v. Chr. eine zweite Gruppe von Rückkehrern nach Jerusalem. Sein wichtigstes Anliegen war die geistliche Erneuerung seines Volkes als Gottes Bundesvolk. Dazu legte er größten Wert auf das Studium des Wortes Gottes und dass Gottes Volk diesem Wort im praktischen Leben folgte.
Esra war ein Zeitgenosse von Nehemia (Neh 8), der 444 v. Chr. eine dritte Gruppe von Rückkehrern nach Jerusalem brachte. Esra gilt auch als Autor der beiden Chronikbücher. Das nach ihm benannte Buch wurde wohl um 450 v. Chr. verfasst.
Ein Leitvers dieses Buches ist Esra 7,10:
„Denn Esra richtete sein Herz darauf, das Gesetz des HERRN zu erforschen und danach zu tun und Gebote und Rechte in Israel zu lehren.“