Veröffentlicht in Einführung, Nehemia

Einführung zum Buch Nehemia

Nehemia 2,17

„Und ich sprach zu ihnen: Ihr seht das Unglück, in dem wir sind, dass Jerusalem wüst liegt und seine Tore mit Feuer verbrannt sind. Kommt, lasst uns die Mauern Jerusalems wieder aufbauen, dass wir nicht weiter ein Gespött seien!“

Das Buch Nehemia steht am Ende der Reihe der Geschichtsbücher des Alten Testaments. Es beschreibt eine Epoche der Weltgeschichte, die von der persischen Großmacht geprägt ist. Es ist ein echtes historisches Dokument mit Verzeichnissen, Listen, Zitaten und Erlässen.

Das Buch Nehemia berichtet von dem Wiederaufbau Jerusalems in den Jahren 445-433 v. Chr. In jener Zeit war der Jude Nehemia Mundschenk am persischen Königshof. Aufgrund des desolaten Zustands seiner Heimatstadt ließ er sich als Statthalter nach Jerusalem aussenden. Dort zeichnete er sich als großartiger Organisator und Reformer aus. Eindrucksvoll ist seine Leistung, den Wiederaufbau der Mauern Jerusalems in nur 52 Tagen fertigzustellen. Nehemia war vor allem ein Mann des Gebets. Weil er betete, konnte er die verschreckte Bevölkerung ermutigen, sich furchtlos gegen die Feinde Israels zu stemmen.

Durch das Studium des Buches Nehemia bekommen wir neuen Anstoß, die geistliche Ordnung sowohl in unserer Stadt als auch in unserem Herzen wieder aufzurichten. Es gibt immer wieder Anfechtungen, die uns furchtsam machen und uns lähmen. Aber Nehemia lehrt uns, zu beten und die notwendigen Schritte zu einer Erneuerung zu tun. Krempeln wir unsere Ärmel hoch und stimmen wir ein in Nehemias Glaubensparole: „Kommt, lasst uns die Mauern Jerusalems wieder aufbauen!“

Veröffentlicht in Nehemia

Die Mauern Jerusalems sind zerbrochen

Nehemia 1,1-4 (4)

„Als ich aber diese Worte hörte, setzte ich mich nieder und weinte und trug Leid tagelang und fastete und betete vor dem Gott des Himmels.“

Wir befinden uns im Jahr 445 vor Christi Geburt. 150 Jahre war es her, dass die Juden Jerusalem verlassen und ins Exil gehen mussten. Doch es gab Hoffnung. Unter dem Perserkönig Kyrus durften viele Juden wieder in ihre Heimat zurückkehren. Von Nehemia erfahren wir, dass er noch auf dem Hof des persischen Königs lebte. Dort hatte er es bis zum Mundschenk gebracht. Als ihn sein Bruder Hanani besuchte, war seine erste Frage, wie es den Juden in Jerusalem ginge. Hananis Antwort war erschütternd und brach Nehemia das Herz: „Die übrig geblieben sind von der Gefangenschaft, sind dort in der Provinz in großem Unglück und Schmach; die Mauern Jerusalems sind zerbrochen und seine Tore mit Feuer verbrannt.“ Die zerbrochenen Mauern Jerusalems waren eine große Enttäuschung für das Volk Gottes. Sie waren schutzlos den Schikanen ihrer Feinde ausgesetzt. Wie reagierte Nehemia auf diesen erschütternden Bericht? Erst musste er sich setzen, damit er nicht zusammenbrach. Dann liefen die Tränen aus seinen Augen. Er hatte seelische Schmerzen, wie eine Mutter, die ihr Kind sterben sieht. Er bekam keinen Bissen mehr herunter. In seiner Hilflosigkeit und Trauer kniete er und betete vor dem Gott des Himmels.

Gebet: Gott des Himmels! Ich und mein Land sind gefangen von der Macht der Sünde. Unser Unglück ist groß. Ich kann nur weinen, fasten und beten.

Ein Wort: Ich weinte und betete vor dem Gott des Himmels