Veröffentlicht in Hiob

Bedenke!

Hiob 7,1-21 (7)

„Bedenke, dass mein Leben ein Hauch ist und meine Augen nicht wieder Gutes sehen werden.“

Als Hiob schwer leidet, kann er sein eigenes Dasein in das allgemeine Los der Leidenden eingliedern. Wie die Tagelöhner oder Sklaven, die bloß für ihre physische Existenz mühselig arbeiten, empfindet auch Hiob seine Arbeit nur vergänglich und mühselig. Hiob findet auch in der Nacht keine Ruhe. Über die Qual der Schlaflosigkeit sagt er: „Wenn ich mich niederlegte, sprach ich: Wann werde ich aufstehen? Bin ich aufgestanden, so wird mir’s lang bis zum Abend, und mich quälte die Unruhe bis zur Morgendämmerung.“ Vor allem leidet er unter der Sinnlosigkeit und Hoffnungslosigkeit: Was ist mein Leben? Hiob empfindet sein Leben wie einen Hauch, der vergänglich und nichtig ist. Wenn er einmal zu den Toten dahingeflogen ist, kommt er nicht zurück. Was tut er nun? Er betet zu Gott (7): „Bedenke, dass mein Leben ein Hauch ist und meine Augen nicht wieder Gutes sehen werden.“ Der Aufruf „Bedenke!“ bzw. „Gedenke doch!“ kennzeichnet den Bittruf im Gebet. Wenn Gott seiner gedenkt bzw. seine Lage bedenkt, so wird eine Wendung in seinem Leben eintreten. Solange Hiob zu Gott so betet, besteht zwischen ihm und Gott ein Verhältnis. In seiner Hoffnungslosigkeit setzt er doch seine Hoffnung auf Gott, indem er Gott so bittet (21b): „und wenn du mich suchst, …“ Unsere einzige Hoffnung liegt darin, dass Gott uns sucht, so werden wir leben.

Gebet: Lieber Vater, du weißt, dass unser Leben von Mühsal bestimmt ist. Bedenke und suche uns!

Ein Wort: Bedenke doch!