Veröffentlicht in Hiob

Der erste Einspruch des Elifas

Hiob 4,1-21 (5.6)

„Nun es aber an dich kommt, wirst du weich, und nun es dich trifft, erschrickst du! Ist nicht deine Gottesfurcht dein Trost, und die Unsträflichkeit deiner Wege deine Hoffnung?“

Elifas zeigt zuerst sein Verständnis und sein Mitgefühl mit Hiob. Hiob ist körperlich und seelisch völlig erschöpft. Elifas ist entschlossen, ihm zu helfen. Zuerst zählt er auf, wie Hiob früher anderen geholfen hat. „Siehe, du hast viele unterwiesen und matte Hände gestärkt; deine Rede hat die Strauchelnden aufgerichtet, und die bebenden Knie hast du gekräftigt.“ Das ist eine Ermutigung für Hiob. Daraufhin beginnt er aber, Hiob zu belehren, seine verborgene Schuld vor Gott zu erkennen. Dabei stellt er Hiobs Gottesfurcht in Frage. Wenn er wirklich Gott gefürchtet hätte, hätte er von Gott nicht diese Art des Unheils bekommen, sondern eher Trost und Hoffnung. Elifas ist fest überzeugt, dass Hiobs Unheil mit seinem verborgenen Frevel zu tun hat. „Die da Frevel pflügten und Unheil säten, ernteten es auch ein.“ Sein Argument basiert auf dem Funktionieren des Tun-Ergehen-Zusammenhangs. Dazu erzählt er seine eigene Gottesoffenbarung. Er behauptet, dass er dadurch ein Wort Gottes empfangen hätte (17): „Wie kann ein Mensch gerecht sein vor Gott oder ein Mann rein sein vor dem, der ihn gemacht hat?“ Also kann Hiob vor Gott weder gerecht noch rein sein. Sein Argument mag korrekt sein, aber er hat Hiob nicht verstanden.

Gebet: Lieber Vater, hilf mir, nicht voreilig zu versuchen, andere zu belehren, sondern lieber zuzuhören.

Ein Wort: Verurteile andere nicht voreilig!