Veröffentlicht in Hiob

Hiobs Klage

Hiob 3,1-26 (25)

„Denn was ich gefürchtet habe, ist über mich gekommen, und wovor mir graute, hat mich getroffen.“

Hiobs Freunde sind gekommen, um ihn zu beklagen und zu trösten. Sie aber können nichts mit ihm reden, da sein Schmerz sehr groß ist. Sie sitzen nur mit ihm auf der Erde sieben Tage lange und schweigen. Es ist für alle eine bedrückende Atmosphäre. Dann tut Hiob seinen Mund auf und beginnt, seinen Tag zu verfluchen. „Warum bin ich nicht gestorben bei meiner Geburt? Warum bin ich nicht umgekommen, als ich aus dem Mutterleib kam?“ Hiob hätte wegen Schmerzen lieber den Tod gehabt. Von seiner Klage hören wir aber ein ganz merkwürdiges Wort (25): „Denn was ich gefürchtet habe, ist über mich gekommen, und wovor mir graute, hat mich getroffen.“ Was meint er damit? Hat er schon vor dem Unglück in seinem Herzen Angst und Furcht davor gehabt? Bekennt er etwa, dass er früher trotz seines frommen Lebens keine wahre Ruhe gehabt habe? Nach seinem Wort könnte es so sein. Es fehlt ihm die Ruhe, die ein wesentliches Kennzeichen des Glaubens ist. Frömmigkeit ohne Ruhe wäre keine wahre Seligkeit. Vielleicht ist es der Grund dafür, warum das Unglück ihn traf. Wenn er all das Unglück übersteht, dann kann er eine Frömmigkeit ohne Angst kennenlernen.

Gebet: Lieber Vater, wir wissen nicht, warum wir manchmal leiden. Aber du weißt das.

Ein Wort: Du klagst, aber es gibt vielleicht eine Lehre.