Veröffentlicht in Hiob

Das Dunkel ans Licht!

Hiob 12,1-25 (22)

„Er öffnet die finstern Schluchten und bringt heraus das Dunkel ans Licht.“

Hiob geht nun auf Vorwürfe des Zofas ein. Da er von ihm wie ein Hohlkopf behandelt wird, gibt er nun einen Schlag zurück. „Ja, ihr seid die Leute, mit euch wird die Weisheit sterben!“ Seine Freunde sollen nicht so glauben, dass die Weisheit ihnen allein gehöre. Darum erwidert Hiob ihnen: „Ich hab ebenso Verstand wie ihr und bin nicht geringer als ihr.“ Hiob ist nicht der Hohlkopf. Er ist ein Mann mit Verstand. Hiob ist empört über das Verhalten seiner Freunde, die keinerlei Verständnis oder Mitgefühl für den Leidenden haben. Darüber hinaus gerät Hiob nun in die Glaubensnot, wenn er durch das Leiden das Gegenteil seiner Glaubenssätze ansehen muss (6). Die Verwüster leben in Sorglosigkeit, und Ruhe haben die Gewalttätigen. Die Gottlosen genießen Ruhe und Sorglosigkeit; das sind eigentlich Ziele, nach denen sich der Glaubende sehnt. Was tut Hiob in diesem Moment? Er beginnt, Gott zu loben und dabei sich selbst und andere zu belehren, dass Gott doch der Schöpfergott ist. Das lehren auch Tiere. Alle Dinge sind in seiner Hand. Bei Gott allein ist Weisheit und Gewalt. Bei ihm ist Kraft und Einsicht. Es ist vor allem Gottes Weisheit, die Tiefen der Finsternis aufzudecken. Gott bleibt nichts verborgen, was im Dunkeln ist. Hiob lernt durch sein Leiden einen Gott, der unverfügbar und verborgen ist. Dieser Gott hat sich in Jesus durch sein Wort offenbart.

Gebet: Lieber Vater, wir sind manchmal in Betrübnis. Hilf uns, nicht nur zu klagen, sondern auch dich zu loben.

Ein Wort: Lobet den Herrn!

Veröffentlicht in Hiob

Weißt du, was Gott weiß?

Hiob 11,1-20 (7)

„Meinst du, dass du weißt, was Gott weiß, oder kannst du alles so vollkommen treffen wie der Allmächtige?“

Was will Zofar von Naama hier sagen? Zofar’s Rede ist leidenschaftlich und vorwurfsvoll gegen Hiob. Dabei vergisst er, wozu er zu seinem Freund Hiob gekommen ist. Eigentlich ist er zu ihm gekommen, um ihn zu trösten. Aber stattdessen streitet er mit ihm: „Du sprichst: ‚Meine Rede ist rein, und lauter bin ich vor deinen Augen.’“ Zofar empört sich über die selbstgerechte Rede Hiobs. Darum bezeichnet er ihn indirekt in der Frageform als einen Schwätzer und einen Hohlkopf und einen Wildesel. Darum will er ihm eine Lektion erteilen. „Meinst du, dass du weißt, was Gott weiß, oder kannst du alles so vollkommen treffen wie der Allmächtige?“ Nach seiner Ansicht ist Hiob deshalb selbstgerecht und einsichtslos geworden, weil es ihm an Gottes Erkenntnis und Weisheit mangelt. Darum ermahnt er Hiob, dass er einfach mal still sein und mit dem lernwilligen Herzen die Weisheit Gottes neu lernen solle. Dann könne er neue Einsicht über sein Leid erkennen. Er müsse seinen Frevel und sein Unrecht lassen und sich zu Gott bekehren. Auf diese Weise belehrt er ihn einerseits den strafenden Gott und andererseits den erbarmenden Gott. Dabei macht Zofar selbst den Fehler, weil er den unfassbaren Gott in seiner menschlichen Kategorie einschränkt. In der Tat weiß Zofar selbst nicht, was Gott mit Hiob vorhat. Ahnungslos beurteilt er Hiob.

Gebet: Lieber Vater, wir sind dazu geneigt, nach Augenmaß andere schnell zu beurteilen. Behüte uns davor!

Ein Wort: Weißt du, was Gott weiß?